Dato
2 mai 1892
Transkripsjon av brevet

Wien, 2. 5. 91

Lieber Freund!

 

Auf den Referenten und auf dies Ergebnis bin ich allerdings stolz. Ich denke mir, der Schwung des Referates wird nicht wenig zum Erfolg beigetragen haben. In wenig Wochen werde ich mir die Freude machen, Ihnen ein Heft über Aphasie zu schicken, an dem ich selbst mit größerer Wärme beteiligt bin. Ich bin darin sehr frech, messe meine Klinge mit Ihrem Freund Wernicke, mit Lichtheim, Grashey und kratze selbst den hochthronenden Götze Meynert. Ich bin recht neugierig, was Sie zu der Leistung sagen werden. Infolge Ihres bevorzugten Verhältnisses zum Verfasser wird Ihnen einiges bekannt Vorkommen. Es ist übrigens mehr suggestiv als ausgeführt. Was machen Sie sonst, außer daß Sie meine Arbeit referieren? Bei mir bedeutet das „sonst“ einen zweiten Jungen, Oliver, jetzt drei Monate alt. Sehen wir uns heuer?

Mit herzlichem Gruß Ihr

 

Dr. Freud.

Avsender
Mottaker
Sendt fra sted
Sendt til sted
Stikkord